Nach Ankunft beim „Gasthof – Pension Kirchenwirt“ gab es ein kräftigendes Mittagessen. Nach der Mittagspause folge jedoch kein Mittagsschlaf, sondern die Gruppe machte sich Startbereit zum ersten Teil der Ausbildung, dem praxisbezogenen Umgang mit der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) im Gelände.
Da der Schnee zwar bestellt, jedoch leider noch nicht vollständig geliefert wurde, holten unsere Tourenleiter Peppi und Peter bereits bei Ankunft Informationen vom Wirt ein, welche Touren bei der aktuellen Schneelage geeignet bzw. überhaupt möglich sind.
Für den ersten Tag entschieden sie sich, einen geeigneten Platz an der Aufstiegsroute in Richtung Schöpfing zu suchen, wo wir die Verschüttetensuche mit dem VS-Gerät und den Umgang mit der Sonde ausführlich üben konnten.
Nach der sehr kurzweiligen, ca. zweistündigen praktischen Übung ging es wieder zurück zur Pension. Hier trafen wir dann auch bald auf den Rest der Gruppe, die erst Mittag von zuhause los fahren konnten. Bevor es jedoch zum gemütlichen Teil überging, folgte erst noch die theoretische Lektion in Lawinenkunde und Beurteilung der Lawinenlage.
Nach dem Abendessen besprachen wir in zwei Gruppen aufgeteilt unter Berücksichtigung der Wettervorhersage und des aktuellen Lawinenlageberichts noch die Tour für den nächsten Tag.
Am Samstag trafen wir uns pünktlich um 7:00 früh beim Frühstück. Denn wie wir am Vortag lernten: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“! Der späte Wurm hätte zwar daraus abgeleitet die besseren Überlebenschancen, aber mit dem Argument kamen wir leider nicht durch.
Nach einer nochmaligen Beurteilung der geplanten Tour unter Berücksichtigung des Wetters und des aktuellen Lawinenlageberichts ging es dann auch schon los. In zwei Gruppen starteten wir in Richtung unseres heutigen Ziels, dem Schöpfing (2143m). Auch wenn der Schnee nicht optimal und teils sehr spärlich war, hatten wir dafür wunderschönes, sonniges Wetter. Die Stimmung war perfekt!
Während des Aufstiegs gab es von unseren Guides immer wieder Exkursionen zur Lawinenkunde. Man betrachtete und beurteilte zusammen das Gelände vor Ort, verglich dieses mit dem Lawinenlagebericht und überführte somit die Theorie vom Vorabend in die Praxis. Auch durfte sich jeder einzelne von uns in der Spuranlage im Gelände üben.
In gut 3 Stunden war der Schöpfing durch beide Gruppen bestiegen. Nach einer ausgiebigen Rast mit Gipfelschnaps, ausgegeben von unserem Touren-Guide Peter, folgte eine Übung in Kartenkunde.
Jeder Teilnehmer ermittelte den Namen eines selbst ausgewählten Gipfels in der Umgebung unter Zuhilfenahme von Karte und Kompass. Danach suchten sich die beiden Gruppen jeweils einen geeigneten Platz auf dem Abfahrtsweg, um das aktuelle Lawinengefahrenmuster anhand eines Rutschblock bzw. eins Schneeprofils zu betrachten. Unter bestmöglicher Ausnutzung des vorhandenen Schnees und über einen vereisten Fahrweg im unteren Teil der Tour ging es dann zurück zum Auto und anschließend zur Pension.
Nach dem leckeren Abendessen gab es dann noch ein wenig Theorie und bei einem Bierchen plante man dann die Tour für den Sonntag. Da das Wetter nichts Gutes in Aussicht stellte, zogen wir auch den ortskundigen Wirt – selbst ein begeisterter Tourengeher - zur Beratung heran.
Aufgrund der unklaren Wetterlage vertagten wir die endgültige Entscheidung jedoch auf den nächsten Morgen.
Am Sonntagmorgen lag zwar im Tal Schnee, jedoch nicht die erwartete Neuschneemenge.
Nach erneuter Absprache mit dem Wirt entschlossen wir uns, in zwei Gruppen von verschiedenen Richtungen auf den Karkopf (2108m) auf zu steigen. Nach dem Treffen auf dem Gipfel sollten beide Gruppen auf der gleichen Seite dann abfahren. Während der Tour blieb man auch heute immer wieder stehen, beurteilte die Lage vor Ort sowie die aktuelle Schnee- und Lawinensituationen.
Mit fortschreitender Zeit wurde die Sicht zwar immer schlechter, der angekündigte starke Sturm und der Regen blieben jedoch aus. Wie vom Wirt vorhergesagt, war die Orientierung durch das nicht sehr viel begangene unübersichtliche Gelände sehr fordernd. Beide Gruppen hatten Mühe, eine optimale Spur Richtung Gipfel auf Anhieb zu finden. Die Gruppe von Peppi kam somit später als geplant auf dem Gipfel an, wo sie von zunehmendem Schneefall begleitet von Wind begrüßt wurde.
Aber kein Grund schlechte Laune zu bekommen. Dank Peppis Doppelbiwaksacks konnten sich die drei Mädels darin zusammenkuscheln. Alles war wieder gut. Nur Robert, für den beim besten Willen kein Platz mehr im Biwaksack war, musste sich mit einem selbst gegrabenen Schneeloch zufrieden geben.
Da nach einiger Zeit auf der geplanten Aufstiegsroute von Peters Gruppe weit und breit immer noch keiner zu sehen war, entschieden sich die Gipfelstürmer vom Karkopf, aufgrund der immer schlechter werdenden Sicht abzufahren.
Unten angekommen warteten bereits ein Teil von Peters Gruppe. Durch unüberwindbare, da nicht ausreichend zugeschneite, Gräben vom Gelände wurden sie zum massiven Abweichen von der geplanten Route gezwungen. Nach knapp 3 Stunden erreichte diese Gruppe dann den Gipfelgrat zur Aignerhöhe (2104m). Da die Sicht zum geplanten Ziel, dem Karkopf, inzwischen vom Schneetreiben unmöglich gemacht wurde, entschieden sie sich dieses Ziel aufzugeben. Stattdessen wurde weiter Richtung Aignerhöhe aufgestiegen und von dort abgefahren.
In der Pension angekommen folgte noch eine Nachbesprechung des Tages bei Kaffee und Kuchen bevor wir gegen 16:00 Uhr die Heimreise antraten.
Alle Beteiligten hatten sehr viel Spaß an diesem sehr gelungenen und lehrreichen Wochenende. Besten Dank für die rundum gelungene Skitourenausbildung an Peter und Peppi!
Diana V.