Nachdem der Weg von Straubing nach Obernberg problemlos klappte fanden wir vor Almi`s Berghotel überwiegend nur grüne Hänge vor. Nach einer kurzen Tour-Besprechung fanden wir mit der Allerleigrubenspitze aber doch noch einen schön begehbaren Berg als Einstimmung für den ersten Tag. Das Material wurde getestet (und abgesehen von so mancher Bindung als gut empfunden), die anderen Teilnehmer kennengelernt (und für sehr gut empfunden) und wohl jeder aus der Gruppe war froh, dass man weg ist vom Trubel zuhause und es jetzt endlich losgeht. Nachdem wir die Skier auf dem grünen Gipfel anschnallten ging es auch schon die abenteuerliche Abfahrt hinab: durch Gestrüpp, unter tiefhängende Äste und auf sehr schwerem Schnee konnten wir herrlich über uns selbst und so manche akrobatische Einlage Anderer lachen.
Zurück im Hotel erwartete uns eine wohltuende Sauna (inklusive Zeremonienmeister Eros), ein ausgezeichnetes Vier-Gänge Menü, ein Theorie-Abend über Kartenkunde/ Orientierung im Gelände und schließlich die Aufgabe mit dem eben erworbenen Wissen die Tour des nächsten Tages zu bewerten.
Am zweiten Tag ging es direkt hinter dem Hotel Richtung Fradersteller hinauf. Auf grob der Hälfe der Strecke wurden die umliegenden Berge identifiziert, eine praktische Lawinen-Verschütteten Suche abgehalten und dabei von so manchem Teilnehmer ein Schneeloch „entdeckt“. Der weitere Aufstieg brachte uns dann ordentlich zum Pusten – doch der Himmel wurde immer bedeckter und leichter Schneefall setzte ein. Auf einem Plateau wurde deswegen entschieden die Skier anzuschnallen und durch den Nebel wieder gen Hotel abzufahren. Die Erfahrungen des ersten Tages machten sich bei der zweiten Abfahrt bereits positiv bemerkbar und so kamen wir nach einer noch zwischengelagerten Schneedeckenaufbau-Übung zügig an unserer Unterkunft an. Doch bevor es erneut in die Sauna ging stand noch Lawinenkunde als Theorieblock auf dem Programm.
Wohltuend wurde der leichte Schneefall der letzten Nacht am Fuß der Ottenspitze im Schmirntal aufgenommen. Zu Beginn ging es durch ein Waldstück und hinter einer anderen Gruppe von Tourengehern gen Gipfel. Als wir bereits das Gipfelkreuz in der Ferne sehen konnte wurde es aber wieder anstrengender: der Neuschnee war stellenweise ordentlich verweht und so konnten sich die übermütigen Teilnehmer beim Vorspuren und beim Spitzkehren-Legen austoben. Auch durften wir die Schneelage und potenzielle Gefahrenlagen beurteilen. Oben auf dem Gipfel erwartete uns dann eine herrliche Aussicht gepaart mit einem beeindruckenden Wechselspiel von Wolken und Sonne. Nachdem sich mit Jause und Tee gestärkt wurde und fertig abgefellt war durften wir nach unten blicken – und realisierten erst jetzt, dass wir teilweise > 35 Grad hinabfahren dürfen. Die Schneelage war gut und so ging es in pulvrigem Schnee die ersten Meter ohne Probleme hinab, bevor wir uns im unteren Waldstück über eine top Buckelpiste erfreuten. Der Nachmittag war gezeichnet von einem Traum-Wetter und wurde passend dazu mit einer Theorieeinheit über „Wetterkunde“ gefüllt. Nach dem Abendessen ging es dann für den harten Kern der Gruppe zu dem Sportler-Ball der 300 Seelengemeinde Obernberg bei dem wir gleichermaßen zusammen mit den Töchtern und den Omas lachten und die Skurrilität des Festes feierten.
Entsprechend gerädert trafen wir uns am nächsten Tag zum Frühstück. Doch das Wetter, die frische Luft und die imposante Kulisse ließ unsere Lebensgeister schnell wiedererwachen. Dies war auch nötig da wir von unseren Tourenleitern zu der Lawinenlage befragt wurden und der Anstieg seinen Tribut zollte. Insbesondere das letzte Stück hinauf zum Grubenkopf war trotz des beißenden Windes schweißtreibend. Doch das Gefühl es geschafft zu haben und der grandiose Ausblick waren mehr als ein gerechter Lohn: bei strahlendem Sonnenschein konnten wir unter uns das Südtiroler Pflerschtal sehen und hinter uns die Tribulaun-Gruppe bestaunen. Ein Traum von einem Panorama! Bei guter Schneelage genossen wir die letzten Schwünge hinab ins Tal bevor es nach einer kurzen Verabschiedung auf der Terrasse des Hotels wieder zurück nach Straubing ging.
Fazit: Ein herrliches Tourenwochenende bei überwiegend strahlendem Sonnenschein, gepaart mit lehrreichen praktischen sowie theoretischen Teilen und einer angenehmen Gruppe in einem sehr schönen Hotel – ein Traum! Oder, um es mit den Worten von Peppi Grill zu sagen „Hat Spaß gemacht! Ihr wart eine der besten Gruppen die ich je bei einem solchen Kurs dabei hatte, ich hoffe wir sehen uns bald wieder“. Na dann, bis bald auf der Piste!
Fabian Lacher