An zwei Donnerstagabenden vermittelte Fachübungsleiter Josef Grill zunächst die nötige Theorie. Er erläuterte unter anderem den Einfluss von Wind und Wetter sowie physikalische Grundlagen, beispielsweise den Aufbau der Schneedecke und wie sich dieser im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf verändern kann. Detailliert erklärte er den täglich erscheinenden, offiziellen Lawinenlagebericht und wie dessen Inhalt zu interpretieren und auf die jeweilige Ski- oder Schneeschuhtour zu übertragen ist. Dabei lernten die Teilnehmer die sogenannte Snowcard kennen. Dieses Hilfsmittel im Hosentaschenformat hilft den Sportlern, mittels Lawinenwarnstufe, Hangneigung und Berücksichtigung der allgemeinen Verhältnisse das Lawinenrisiko einer Bergtour einzuschätzen und immer wieder den Gegebenheiten anzupassen.
Wie Snowcard und Basisausrüstung, bestehend aus Lawinensonde, Verschüttetensuchgerät und Schaufel, einzusetzen sind, lernten die Teilnehmer bei einem Praxistag im Bayerischen Wald. Unter anderem hatten Grill und Bergwanderführer Josef Zwinger während einer Tour auf den Großen Arber ein Stück unterhalb des Gipfels zwei Rucksäcke mit Suchgeräten vergraben. Mit den vom Alpenverein zur Verfügung gestellten Verschüttetensuchgeräten orteten die Teilnehmer die Rucksäcke, sondierten sie und gruben sie schließlich aus. Letzte Fragen wurden dann bei einer Einkehr im Arber-Schutzhaus geklärt.
Christian Geist, Straubinger Tagblatt (mit freundlicher Genehmigung)