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Winter-Wochenende Ödwies

13.02.2022

Ein perfekter Ort für ein Mikroabenteuer ist das urige Forsthaus Ödwies aus dem Jahre 1846. Die Hütte liegt auf einer vom Wald umgebenen Bergwiese in ca. 1030 m zwischen Kälberbuckel und Hirschenstein. Als wir die Ausschreibung von Miriam im Mitteilungsblatt gelesen hatten, stand natürlich sofort fest, dass wir mit unseren Kindern teilnehmen würden. Nicht nur wir, sondern insgesamt 8 Familien wagten das Abenteuer in der einfachen Hütte. Bei traumhaftem Sonnenschein trafen wir uns am Wanderparkplatz in Rettenbach. Ob mit dem Schlitten, Tourenski, Wanderschuhe oder Langlaufski, alle wollten zur Einöde aufsteigen. Emma startete zum ersten Mal mit den Tourenski und ich zog Timi teilweise mit dem Schlitten. Wir hatten schon beim Aufstieg einen riesen Spaß. Ein kleiner Bergbach plätschert idyllisch links des Wanderweges Nr. 8.

Zuhause in Schwarzach liegt ja kein Schnee mehr, aber hier befanden wir uns im Winterwonderland. Alle Kinder kämpften sich tapfer die 3,2 Kilometer und 340 Höhenmeter nach oben. Nach knapp 2 Stunden erreichten wir dann die traumhaft in der Sonne gelegene Ödwieshütte. Miriam hatte alles perfekt organisiert: Es war wohlig warm, da die Holzöfen in jedem Zimmer schon auf Hochtouren liefen und eine Würstelsuppe stand schon bereit. Miriams Mann und einige fleißige Helfer und Helferinnen sorgten für eine 5 Sterne Bewirtung. Zuerst wurden die Zimmer eingeteilt und alle machten es sich in den einfachen 4er, 6er und 8er Zimmern gemütlich, bevor die knurrenden Mägen gefüllt wurden. Lange hielten wir uns aber nicht drinnen auf, denn es gab viele Abenteuer außerhalb zu bestehen. Die Sonne lachte uns ins Gesicht, der Himmel war blau und die Winterlandschaft konnte schöner nicht sein. Timi und ich sausten zwei Mal mit dem Schlitten zum Platzl hinab. Die anderen Kinder bauten ein Iglu und unternahmen eine Suche mit dem LVS Gerät. Man konnte die Freude in den Gesichtern der Kinder sehen. Leider war Timi nicht fit und Brigitte entschied, mit dem kleinen Kerl abzusteigen und nach Hause zu fahren. Ich begleitete die beiden noch mit den Tourenski nach unten.

Gerade noch rechtzeitig war ich zurück, um an der Sonnenuntergangswanderung zu meinem geliebten Hirschenstein 1095 m teilhaben zu dürfen. Da ich beim Aufstieg etwas ins Schwitzen kam, zog ich mich schnell um. Zusammen mit Emma und den andern wanderten wir neben der Langlaufloipe in Richtung Hirschenstein. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir meinen Lieblingsgipfel. Natürlich stieg jeder auf den vereisten Turm um einen traumhaften Blick in die Alpen bewundern zu können. Auch ein Gruppenfoto durfte nicht fehlen. Miriam dachte einfach an alles, es gab einen Gipfelschnaps und als Highlight wurden Fackeln angezündet, mit denen wir den Weg zurück leuchteten. Etwas durchgefroren wärmten wir uns in der Hütte auf und genossen die leckeren Spaghetti und Kässpatzen. Natürlich durfte ein geselliger Hüttenabend nicht fehlen. Die Kinder spielten zusammen und die Erwachsenen erzählten sich Bergsteigergeschichten bei dem ein oder anderen Bier. Da die Arbeitswoche etwas anstrengend für mich war, legte ich mich mit Emma schon um 21 Uhr ins Feldbett.

Wir schliefen den Schlaf der Gerechten, bis uns die Morgensonne weckte. Auch das Frühstück machte jedem 5 Sterne Hotel Konkurrenz. Jeder wurde satt und war gestärkt für neue Abenteuer. Zusammen wurde die Hütte gereinigt und auf Vordermann gebracht. Die meisten fuhren mit dem Schlitten oder Ski nach Rettenbach ab. Da wir dort aber kein Auto mehr hatten, entschieden Emma und ich, uns bis zum Grandsberg durchzukämpfen. Wir verabschiedeten uns von den anderen und sausten über die Langlaufloipe bis zum Schuhfleck und weiter zum Grandsbergparkplatz. Dort holte uns Brigitte und Timi mit dem Auto ab. Ich war stolz auf meine 7-jährige Emma, die das anstrengende Tourenskiabenteuer gemeistert hatte…

Fazit: Super tolles Wochenende, perfekt organisiert und ausgearbeitet. Die Kinder hatten so viel Spaß und Freude. Mehr geht nicht. Dankeschön an die Organisation und an die Helfer. Auch das bestellte Wetter konnte nicht optimaler sein. Für uns steht natürlich jetzt schon fest, dass wir im nächsten Jahr gerne wieder dabei würden…

Autor: Markus Winklmeier