Unsere Anreise aus Bogen zum Ausgangspunkt „Ehrwald“ erfolgte, wie von allen Teilnehmern begrüßt, mit der Bahn und nicht mit dem Auto. Man will ja doch was für die Umwelt tun!
So gab es bis zum Eintreffen am Bahnhof Ehrwald genügend Gelegenheit, auch zwecks eher „untypischen Verspätungen“ mit der Bahn, sich näher kennenzulernen und das ein oder andere auszutauschen.
Nach einigen Zustiegen waren wir letztendlich 17 Personen, die am Bahnhof Ehrwald ankamen und sich so gegen 13:30 Uhr auf den Weg machten.
Unsere Tourenbegleiter Thomas und Markus führten uns eine ganze Weile durch Ehrwald bis wir letztendlich am Ende es Ortes rechts Richtung „Hohen Gang“ abbogen.
Nach kurzem Aufstieg geht es über eine kleine Almwiese und wir genießen den ersten Blick zur Zugspitze bevor uns der Weg durch einen dicht bemoosten und fast tropisch anmutenden Wald führt. Der etwas steile Anstieg ließ uns die ersten Schweißtropfen übers Gesicht kullern.
Der Aufstieg über den Hohen Gang ist abwechslungsreich und die leichte Kraxelei ist für jeden erfahrenen Berggeher gut machbar.
Oben angekommen schauen wir auf den türkisfarbenen Seebensee und auch die Coburger Hütte ist schon zu sehen. Eine kurze Rast, Fotosession eingeschlossen und die letzten 300 Hm bewältigen wir mit Vorfreude auf das ersehnte kalte Getränk auf der Coburger Hütte.
Tag:2 Coburger Hütte über Hochfeldernalm und Gatterl zur Knorrhütte (ca. 5 Std.)
Nach dem Frühstück machen wir uns zeitig auf, da lt. Wettervorhersage am Nachmittag mit Gewitter und Schauern zu rechnen ist und wir die Knorrhütte doch lieber trocken erreichen wollen.
Wir gehen bei herrlichem Sonnenschein los und genießen den Abstieg mit traumhaftem Panorama von den Coburger Hütte wieder Richtung Seebensee. Dort vorbei und rechts durch lichten Wald und schönen Almgelände bis zur Hochfeldernalm, die leider Dienstags geschlossen hat. Der Hüttenwirt hat aber ein Einsehen mit den braven Wanderern und bietet trotz Schließung Getränke aus einem für alle zugänglichen Kühlschrank an, Kasse steht bereit, Bezahlung Ehrensache.
Wir stärken uns kurz mit eingepackter Brotzeit und dazu das kühle Getränk.
Dann geht es weiter über Wiesenhänge und Latschen bis hinauf zum sog. Gatterl (Grenzübergang Österreich/Deutschland), der Übergang ist kurz seilversichert.
Oberhalb der Latschenzone geht es im leichten aber steten Auf und Ab dann schließlich zur Knorrhütte. Der Weg ist steinig und verlangt Trittsicherheit.
Dort angekommen, beginnt es auch schon leicht zu regnen und die Wolken tun ihr
übriges. Wir aber sind im Trockenen, das Glas Wein oder Bier in der Hand, also somit alles richtig gemacht.
Tag:3 Knorrhütte über Zugspitzplatt/Sonnalpin zur Zugspitze (ca. 3-4 Std.)
Zeitig machen wir uns von der Knorrhütte zum Zugspitzplatt (2.600m) auf.
Der Wettergott meint es gut mit uns und so beginnen wir den steilen Anstieg bei blauem Himmel und Sonnenschein. Noch nicht ahnend, dass mit dem Abschnitt zwischen Zugspitzplatt und Zugspitze noch eine größere Herausforderung wartet. Bis zum Zugspitzplatt brauchen wir von der Knorrhütte etwa 1,5 bis 2 Stunden. Dort angekommen machen wir eine verdiente Pause und brauchen vor allem viel Flüssigkeit. Der Anstieg und das Gehen über einige Schneefelder macht durstig und die Sonne tut ihr übriges dazu. Sonnenbrille nicht vergessen!
Hier am Platt stellt auch Thomas, unsere Wanderführer, die Frage, wer von der Gruppe lieber mit der Bahn nach oben will oder sich den letzten Aufstieg zur Spitze zutraut.
Ergebnis: fast pari, 8 bevorzugen die Bahn und 9 möchten sich das Erlebnis nicht nehmen lassen und ein wenig Ehrgeiz und Stolz ist natürlich auch dabei.
Vom Zugspitzplatt aus sind es nochmals ca. 1,5 Std. die es nun steil nach oben geht. Hier sollte
man Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit haben, um den Anstieg gut meistern zu können.
Schon der Einstieg in das steile Geröllfeld ist etwas anstrengend und daher sollte jeder Schritt wohl überlegt sein, um nicht zusammen mit dem Geröll nach unten zu rutschen. Auf einem schmalen Weg geht es immer bergauf und ab und zu muss man auch die Hände beim Aufstieg zur Hilfe nehmen, bis man schließlich das Ziel erreicht.
Der Lohn für diese Anstrengungen ist ein 360 Grad Rundumblick, der tiefblaue Eibsee im Tal und natürlich ein Foto mit dem Gipfelkreuz auf Deutschlands höchsten Berg.
Fazit: Eine rundum gelungene und abwechslungsreiche Tour, tolle Eindrücke, gesellige Abendrunden, absolut harmonische Gruppe und natürlich beste Wanderführer.
Text: Andreas Ernst
Bilder: Hans Raith, Claudia Mayer, Rainer Schick, Monika Wagner