1.Tag 23.06.24: Von Hintergern zum Stöhrhaus
Wir starteten unsere Tour mit 12 Teilnehmern. Es war trockenes Wetter für alle 3 Tage vorhergesagt, was natürlich zusätzlich für gute Stimmung sorgte. Die Anreise funktionierte reibungslos. Wir kamen kurz vor 12 Uhr in Berchtesgaden an und stiegen in den Bus nach Hintergern ein. Von dort hatten wir ca. 1100 Höhenmeter zurückzulegen, für die knapp 4 Stunden veranschlagt waren. Nach einer guten Stunde bogen wir in den Stöhrweg ein. Unterwegs auf dem typischen Trampelpfad bis zum 1890m hoch gelegenen Stöhrhaus fiel uns ein Motorrad auf, das abseits vom Trampelpfad abgestellt war. Wie sich später herausstellte, hatte ein Besucher des Sonnwendfeuers beschlossen, das Motorrad stehen zu lassen.
Nach der Ankunft im Stöhrhaus machten wir uns auf den Weg zum Mittagsloch. Es ist eine Art von Schacht, an deren Eingang eine metallene Leiter angebracht ist und insgesamt 7m in die Tiefe führt. Von dort gelangt man wieder ins Freie auf sehr steiles Gelände. Auf alle Fälle spektakulär
2.Tag 24.06.24: Vom Berchtesgadener Hochthron zur Schellenberger Eishöhle. Anschl. zum Salzburger Hochthron und zum Zeppezauer Haus
Wir starteten heute bereits um 08:00 Uhr, um das Erklimmen unserer Berggipfel und die geplante Höhlenführung unter einen Hut zu bringen. Das erste Ziel Berchtesgadener Hochthron war schnell erreicht und wir machten uns noch vor der Mittagspause auf zur Schellenberger Eishöhle. Der Weg dorthin führte über Leitern und steile Tunnel mehrere 100m hinab bis zum Eingang der Schellenberger Eishöhle. Dort wurden wir dann von einer charmanten Höhlenführerin erwartet, die täglich mehrmals professionell Führungen anbietet. Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampen und einer warmen Jacke stiegen wir hinab in die Höhle und staunten über die dicke Eisschicht. Die Eishöhle ist in der letzten Eiszeit entstanden. Im wasserlöslichen Kalkgestein bilden sich immer wieder Risse und es kommt zu Felsstürzen. An manchen Stellen ist das Eis bis zu 4m dick. Wir gingen an imposanten Eisformationen vorbei. Mehr dazu nachlesen kann man unter https://eishoehle.net/
Nach der mittäglichen Brotzeit machten wir uns auf den Rückweg, denn wir mussten wieder ca. 500 Höhenmeter bis zur Abzweigung zum Salzburger Hochthron aufsteigen. Im weiteren Verlauf der Tagestour ging es immer wieder bergab und bergab an Latschenkiefern vorbei. Angekommen auf dem Salzburger Hochthron wurden wir jedoch dann mit einer grandiosen Fernsicht und einem herrlichen Blick auf die Mozart-Stadt Salzburg belohnt. Nun war es nicht mehr weit bis zum Tagesziel Zeppezauer Haus, welches wunderbar hoch über Salzburg gelegen ist. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit genussvollem Essen und Trinken, interessanten Gesprächen und wir hatten noch das Glück, einen romantischen Sonnenuntergang zum Abschluss zu sehen.
3.Tag 25.06.24: Vom Zeppezauer Haus über den Doppler-Steig ins Tal nach Salzburg.
Der letzte Tag war wettertechnisch der sonnigste und wärmste Tag der Tour. Die Gruppe teilte sich auf in die unermüdlichen Bergsteiger und diejenigen, die dem stundenlangen Bergabgehen nichts abgewinnen konnten. Letztere fuhren mit der Untersbergbahn talwärts bis nach Sankt Leonhard. Von dort ging es mit dem Bus zum Hbf Salzburg, wo wir uns dann auf den Weg über den Mirabellgarten Richtung Altstadt machten. Wir genossen den großartigen Panoramablick auf die Festung Hohensalzburg. Danach ging es zurück zum Hbf, wo wir den anderen Teil der Gruppe trafen, die vom Zeppezauer Haus über den Doppler-Steig ins Tal wanderten. Sie hatten ca. 1200 Höhenmeter zu bewältigen. Unterwegs gab es einen Wasserfall, der angesichts der hohen Temperaturen gerade zu ideal für eine Abkühlung war. Dann ging es wieder zurück in Richtung Heimat. Die planmäßige Ankunft in Bogen war für ca. 16:30 Uhr angesagt. Doch leider machte uns die Gäubodenbahn mit einer verspäteten Ankunft von ca. 45 Minuten in Straubing einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten dann die alternative Verbindung mit dem Bus nach Bogen nehmen, wobei uns der Busfahrer die Mitfahrt verwehrte, da wir nur ein Bayernticket hätten und dieses nicht gelte. Der Begriff Servicewüste Deutschland fand also wieder eine Bestätigung.
Die Stimmung der vergangenen 3 Tage war dadurch leicht getrübt, aber leider ist dies beim Bahnfahren zur Normalität geworden. Mit einem gewissen Abstand dazu lässt sich jedoch sagen, dass die Tour insgesamt wieder perfekt organisiert war und sehr gut gelungen ist. Na dann freuen wir uns schon auf die nächste Tour 2025, die uns vermutlich wieder ins Berchtesgadener Land führt.
Text: Rainer Schick
Bilder: Karl-Heinz Bock, Silke Feiertag, Markus Breu, Rosi Vogl