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Skitourenkurs Obernberg

29.01.2024

Ort: Obernberg am Brenner, AT

Unterkunft: Almi’s Berghotel

Datum: 25.01.2024 – 28.01.2024

Teilnehmer: Peppi, Werner, Sabine, Regina, Heidi, Larissa, Andrea, Stefan, Wera

Gesamtwetterlage: Tauwetter, ab Tag zwei sonniges Wetter und geringe Neuschneeauflage mit durchfeuchteter Schneedecke unterhalb, insgesamt heterogene Schneeverhältnisse und wechselnde Auflagehöhe wegen Verwehungen

Tag 1: Fraderalm 1620 m – Aufstieg: 220 hm, 5 km, Gesamtdauer 3,5 h

Nach Ankunft starteten wir am Nachmittag unsere erste kurze Schnuppertour. Der Aufstieg führte uns über Wiesen und Forstwege zur Fraderalm. Die Abfahrt ging ebenfalls über einen Forstweg wieder zurück ins Tal. Wegen des Tauwetters waren wir an der Alm während unserer Schulungseinheit überwiegend im Nassschnee unterwegs. Wir haben die Bedienung der LVS Geräte besprochen und eine Verschüttetenbergung mit vergrabenem Rucksack gemacht. Bei Aufstieg und Abfahrt waren die Bedingungen im Tiefschnee harschig und auf den Forstwegen eisig mit teils geringer bis keiner Schneedecke.

Tag 2: Grubenjoch 2198 m – 750 hm, Stecke 15 km, Gesamtdauer: 6 h

Über einen Forstweg ging es zum Obernberger See. Danach folgte ein Anstieg durch den Wald. An der Waldgrenze machten wir eine Gelände- und Lawinenbeurteilung. Laut Lawinenlagebericht lag an dieser Stelle wegen Durchfeuchtung der Schneedecke und Gleitschneegefahr Lawinengefahrenstufe 3  vor. Ansonsten lag unsere Strecke durchwegs im Bereich der Lawinengefahrenstufe 2. Durch offenes Gelände mit moderater Hangneigung < 30 Grad ging es bis zum letzten Gipfel. Der Schlussanstieg führte uns über einen vereisten Hang, auf dem u.U. Harscheisen hilfreich gewesen wären. Die letzten 5 hm mussten wir zu Fuß aufsteigen. Dann ging es auf gleicher Strecke zurück. Bis zur Waldgrenze hatten wir dank guter Schneebedingungen eine schöne Abfahrt. An einer Hangkante gruben wir ein Schneeprofil, um Schwachschichten zu identifizieren. 

Tag 3: Rötenspitze 2481 m – Aufstieg: 1031 Hm, Gesamtstrecke 14 km, Gesamtdauer: 6 h

Wie am Tag zuvor verlief die Tour am dritten Tag durch das schöne Landschaftschutzgebiet Nösslachjoch-Obernberger See-Tribulaune. Bis zur Kastneralm tourten wir auf dem Forstweg aufwärts. Danach ging es in locker bewaldetes Gelände. Die moderat steile Hangneigung und der Bewuchs verlangten uns einige Kickkehre ab. Die Durchfeuchtung der Schneedecke führte an einigen Stellen zu sumpfigen Schneebedingungen. Laut Lawinenreport lag unsere Tour dennoch durchweg innerhalb der Gefahrenstufe 2. Nach der Waldgrenze gruben wir mehrere rautenförmige Schneesäulen aus. Nach definiertem Schema prüften wir die Stabilität der Schneedecke. Da sich nach wenigen Schlägen aus dem Ellenbogen Bruchlinien und schließlich ein Abriss zeigten, entschieden wir, in den steileren Hangpassagen Entlastungsabstände einzuhalten. Die Schneebedingungen waren oberhalb der Schneegrenze dank einer gesetzten Neuschneeauflage von etwa 5 cm sehr gut. Nur auf den letzten 200 hm hatten die zwei Spurer mit einem relativ festen Eisdeckel zu kämpfen. Vom Gipfelkreuz abwärts bis zur Waldgrenze hatten wir eine echte Genussabfahrt im Powder. Danach ging es bei unangenehmen Bruchharsch bis zum Forstweg und dann ins Tal.

Tag 4: Fradersteller 2247 m – Aufstieg: 847 hm, Gesamtstreck 14 km, Gesamtdauer: 4 h

 Am vierten Tag waren wir in etwas kleinerer Gruppe unterwegs. Die Tour startete wie am ersten Tag direkt vom Hotel am Bach entlang, den Forstweg hinauf bis zur Fraderalm. Danach ging es mit Harscheisen im vereisten Wald steil bergauf. Dank Windstille hatten wir im Gegensatz zu Tag 3, ein tolles Gipfelerlebnis bei strahlendem Sonnenschein. Die Abfahrt war bis zur Waldgrenze wieder „powderhaft“ schön mit Freeride-Feeling. Im Wald gelangten alle auf den Kanten rutschend sicher nach unten. 

Am Ende der vier Tage waren wir alle unversehrt und um einige wichtige Infos reicher (Tourenplanung mit Gelände-und Lawinengefahrbeurteilung). Von Almi‘s Berghotel waren wir alle begeistert: top Essen, top Sauna und top Mitarbeiter. Insgesamt einen großen Dank an Peppi für die super Organisation und Durchführung. Fazit: Wahnsinns Ausflug. Zitat Peppi: Ihr ward die beste Gruppe „grins“ 

Wera, Andrea, Stefan