Theorie und Praxis
Zunächst gab es eine umfassende Einführung in die richtige Ausrüstung. Es wurde auf die Bedeutung einer Sonde (2,40 m Länge) und einer stabilen Schaufel hingewiesen. Wichtig war dabei der Hinweis auf hohe Schaufelränder um ein Abrutschen des Schnees zu vermeiden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Handhabung des LVS-Geräts. Die vier Stufen der Signalsuche – Signalaufnahme, Grobsuche, Feinsuche und die Suche am Boden – wurden detailliert erläutert und geübt.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedeutung der ersten 10 Minuten gelegt, da diese entscheidend für die Überlebenschancen eines Verschütteten sind. Es wurde empfohlen, zuerst mit der Rettung zu starten, es sei denn, es stehen mehrere Suchende zur Verfügung, die sich aufteilen können. Dann gleichzeitig die Rettung alarmieren und Suchen. Ein Teilnehmer sollte in solchen Fällen die Koordination übernehmen. Wie wichtig dieser Hinweis war, zeigte sich später.
Praktische Übungen
Das theoretische Wissen wurde anschließend in die Praxis umgesetzt. Zunächst mussten die Teilnehmer in drei Gruppen jeweils einen Rucksack ausgraben, wobei einige ungeahnte Schaufeltalente zum Vorschein kamen. Danach wurde es anspruchsvoller: In zwei Gruppen galt es, ein Szenario mit drei verschütteten Personen zu bewältigen. Hierbei zeigten sich die Bedeutung der Koordination in einer plötzlich auftretenden Stresssituation.
Einige Teilnehmer schienen dahin zu laufen wo am lautesten gerufen wurde, und es entstand kurzfristig ein leichtes Durcheinander, bis Till schließlich das Kommando übernahm. Nicht alle folgten jedoch seinen Anweisungen, was zu einer Vernachlässigung und einem leicht ruppigen Umgang mit einem „bewusstlosen“ Verschütteten führte. Dieser Vorfall schient wohl Peppi inspirierte zu haben, die beiden anwesenden Ärzte zu einem speziellen Sektionsabend mit dem Thema „Erste Hilfe am Berg“ zu motivieren.
Abschluss des Tages
Der lehrreiche und kurzweilige Tag neigte sich dem Ende zu, nicht jedoch ohne das Erlebte gemeinsam zu besprechen und im Anschluss Reginas Airbag in action zu bewundern. Ein System, dass durch einen Lithium Ionen Akku angetriebenen Kompressors, immer wieder aufgeladen werden kann.
Die tief stehende Sonne ließ den Airbag leuchten und machte uns unmissverständlich klar, wir mussten uns langsam auf den Rückweg begeben. Die geplante Einkehr mit Kaffee und Kuchen musste entfallen, es wäre einfach zu dunkel geworden. Stattdessen fuhren die Teilnehmer in zwei Gruppen über den Osthang und durch den Wald ab. Der immer noch ausreichende Schnee sorgte dabei für ein überraschend gutes Fahrerlebnis.
Der Kurs endete gegen 16:30 Uhr. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieser Tag nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst motivierend war. Eine regelmäßige Auffrischung der LVS-Praxis scheint sinnvoll.
Fazit:
Ein rundum gelungener Tag, der Lust auf eine baldige Wiederholung macht!